Schienen rosten – Die FAQ

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Bevor ich versuchen möchte, alle Fragen rund um das Thema „Schienen rosten“ zu beantworten, die mir so begegnet sind, möchte ich unter Punkt 0 noch die ganz andere Frage beantworten, warum ich überhaupt diese FAQ geschrieben habe. Wenn Dich diese meine Motive nicht so wirklich interessieren, fühl Dich frei, gleich zum Punkt 1 weiterzuspringen, Du verpasst nichts Wichtiges… :-)

Die eigentlichen Fragen, die ich dann ab Punkt 1 zu beantworten versuche, sind die folgenden:

  1. Vorüberlegungen zu rostigen Schienen
  2. Schienenverlegung: Erst rosten oder schottern?
  3. Farben
  4. Techniken und Methoden des Farbauftrags
  5. Quellen und weiterführende Links

 

0. Was heißt FAQ eigentlich und warum hast Du diesen Text geschrieben?

FAQ ist ein gängiger Begriff in vielen Internet-Newsgroups, steht für „frequently asked questions“ und meint damit „häufig gestellte Fragen“. Geschrieben habe ich diese FAQ, weil ich in meinem Lieblingsmodellbahn-Forum von „1zu160.net“ im Laufe der Zeit von den dort befindlichen anderen Modellbahnern viele interessante Tipps bekommen und aufgeschnappt habe, diese Tipps aber in den verschiedensten „Threads“ (Forenbeiträgen) verstreut waren und nicht immer in systematischem Zusammenhang standen. Dazu kommt, dass oftmals in Internet-Foren dieselben Fragen immer und immer wieder gestellt werden, weil Neulinge entweder gar nicht erst auf die Idee kommen, mittels der Suchfunktion die meist schon vorhandenen Antworten auf ihre Fragen zu suchen, oder aber, dass sie trotz Benutzung der Suchfunktion nicht fündig werden – weil bspw. ein wirklich guter Tipp in einem Beitrag zu einem völlig anderen Thema irgendwo am Rande erwähnt wird. Und da habe ich mir gedacht, wenn ich mir ohnehin schon einmal die Mühe mache, alles gesammelte Wissen zu ordnen und in einen großen Zusammenhang zu bringen, dann kann ich dieses Wissen auch allen anderen wieder zurückgeben und wenigstens ein wäre Thema schon mal weitgehend abgefrühstückt…

 

1. Vorüberlegungen zu rostigen Schienen

Gerade diejenigen, die ihre Modellbahn möglichst vorbildgerecht gestalten wollen, stehen irgendwann auch vor der Frage, ob und wie sie ihre Schienen rosten sollen. Die fabrikneuen blanken und völlig rostfreien Modellbahngleise sind so nämlich im Original verständlicherweise nirgends zu finden.

Hat man sich dann dazu entschlossen, die Schienen zu rosten, stellt sich sofort die nächste Frage: Wie sehen rostige Gleise eigentlich aus?

Irgendein weises Forumsmitglied hat dazu gesagt: „Rost schaut mal so, mal so aus“. Tja, das hat durchaus Züge von Zen-Buddhismus – aber genau so ist es… Wer sich mal beim großen Vorbild umsieht, wird feststellen, dass der Anblick von Rost abhängig von Alter und Zustand der Strecke und auch davon ist, in welcher Art Schotter sich die Schienen befinden – weil die unterschiedlichen Typen und Farben des Schotters auch einen unterschiedlichen Kontrast zum Rost bilden…
Als Bonus-Problem kommt sozusagen dazu, dass jede Abbildung von Rost (anders als die Inaugenscheinnahme vor Ort) das Problem jeder Abbildung hat, nämlich dass sie abhängig von verwendetem Filmmaterial, Beleuchtung und Entwicklung ist (im digitalen Zeitalter: Kameraeinstellungen, möglicherweise verwendete Bildbearbeitungsprogramme, Kalibrierung von Bildschirm und Drucker bzw. Druck- oder Satzmaschinen…)

Weiter zu berücksichtigen ist die Tatsache, dass vieles im Modell anders wirkt als im Original, das heißt, eine absolut maßstäbliche oder auch farbgetreue Umsetzung des Originals wirkt manchmal im Modell völlig deplaziert – dies gilt in aller Regel weniger für die Modelle, aber eher schon für Landschafts- und Gebäudedarstellungen. Zwei Äußerungen aus dem Forum dazu, die ich sehr überzeugend finde:
  • Ich denke, dass man in N als normaler Betrachter den Unterschied wirklich nicht sieht (im Gegensatz bspw. zu falschen Fenstern an Waggons). Die Schienen sind ja nicht so korrodiert, dass an ihnen der Rost in großen Stücken abblättert. Es ist doch eher eine etwas rauhe, rostfarbene Oberfläche. Im Maßstab 1:160 sieht das dann fast glatt aus.
  • Wenn man einen echten Schienenstrang aus der Vogelperspektive betrachtet, wirkt Rost an Schienen – von Neubaustrecken abgesehen – meist als einheitlicher Braunton. Und bei der Modellbahn ist die Sicht auf die Schienen üblicherweise die Vogelperspektive. Es nützt daher wenig, wenn man versucht, die Schotterfarbe genau wie beim Vorbild so nachzugestalten, als wenn man direkt am Gleis steht. Hier muss man einen Zwischenweg finden, damit die Gleise eine möglichst reale und harmonische Ausstrahlung beim Betrachter ergeben. Die sklavische Nachbildung des Vorbildes muss eben nicht zwingend zu einem schönen harmonischen und realen Modell führen. Manche Dinge sollten vielleicht erst mal aus der Vogelperspektive betrachtet werden, dann ändert sich eventuell auch die " Sichtweise“…


Tja, da kommt Verzweiflung auf, was? Im Ergebnis kann ich nur jedem Folgendes sagen: Da erstens in der Realität fast alles vorkommen kann und es zweitens deshalb völlig unmöglich ist, das Vorbild einhundertprozentig ins Modell umzusetzen, sollte jeder für sich sein Modell gestalten, wie er es für sich am gelungensten hält. Sich dabei am Vorbild und an anderen zu orientieren, muss ja dabei kein Fehler sein…

Noch ein paar Bemerkungen zum Vorbild, die ich im Forum oder sonstwo aufgeschnappt habe:

  • …man wird da viele Farben finden. So sehen bspw. Schwellen, die 12 Stunden am Tag in der Sonne liegen, anders aus als solche ohne lange Sonneneinstrahlung. Auch die Farbe des Schotters spielt – weil sie den Kontrast bildet – eine wichtige Rolle. Selbst bei gleichem Material können die Farbtöne munter abwechseln. So sehen Abschnitte mit regelmäßigen Bremsungen anders aus.
  • Wenn ich mir das hier bei uns anschaue, sind da alle Farbvarianten im Spiel. Am häufigsten ist jedoch ölig-schwarz-braun (Schienenflanken, Schwellen, Schotter) – rostrot sehe ich da kaum...
  • Holzschwellen sehen übrigens mattschwarz aus, mit glänzendschwarzen Teerstellen. Und an den Außenrändern, wo Eisenbänder sitzen, rostbraun, ebenfalls unter und neben den Schienen.
  • Es gibt fast alle Variationen. Bei uns ist das Schotterbett mehrheitlich hellgrau und die Schwellen dunkel (außer Beton, natürlich). Kürzlich ist mir aufgefallen, dass in einem Bahnhof im selten benutzten Nebengleis alles dunkelbraun ist, während im Hauptgleis alles hellgrau ist, wie beschrieben.
  • … eigentlich sind die Gleise eben gerade nicht rostig, sondern verzundert vom Warmwalzen, daher wird etwas braun benötigt. Oder sogar einen Stich ins Gelbe kann ich erkennen, wenn ich am Bahnhof auf die Schienen schaue…

Ein weiterer Faktor, der gerne übersehen wird, ist das Gesamtbild von Strecke und Umfeld. Es gibt eine ganze Fülle von Wahrnehmungsphänomenen. Ein mehr oder minder bekanntes ist die Tatsache, dass ein und dieselbe Farbe abhängig von ihrem Umfeld reichlich unterschiedlich eingeschätzt werden kann. Man denke sich dieselbe Gleistrasse einmal inmitten einer grünen Wiese, dann auf einer Brücke über einem Fluss und dann noch einmal quer durch eine Stadt – jetzt habt Ihr eine Ahnung, worauf ich hinaus will…

In der Bilanz entscheidet also zunächst einmal Dein Geschmack. Traust Du diesem allein nicht, hilft vielleicht – wie so oft im Modellbau – der Blick auf’s Vorbildfoto oder besser gleich die Betrachtung des Originals.

Aber genug davon. Nach allem, was ich da oben so lang und breit geschrieben habe, fühlst Du Dich frei! Du wirst selbst entscheiden, was gut aussieht und was Du auf Deiner Anlage sehen willst! Sehr gut… :-)

Bleibt die Frage: Aber wie sollst Du es denn nun anstellen? Kommen wir also zum nächsten Punkt…


2. Schienenverlegung: Erst rosten oder schottern?

Vor allen „Malerarbeiten“ steht die Grundüberlegung, in welcher Reihenfolge was zu geschehen hat. Roste ich erst die Schienen und verlege und schottere sie dann? Oder kann ich sie einfach verlegen, einschottern und dann erst rosten? Die Antwort auf diese Frage hängt zum einen davon ab, mit welcher Methode (siehe unten) die Schienen gerostet werden sollen und zum anderen davon, wie viel Mühe man sich machen möchte.

Grundsätzlich fallen bis zu vier Arbeitsschritte an:

  • Schienen rosten
  • Schienen verlegen
  • Schienen schottern
  • Finish

Wer die Farbe mit der Airbrush aufbringt, muss entweder sehr vorsichtig sein oder aber er riskiert, ein bisschen mehr als nur die Schienen anzusprühen – hier empfiehlt sich zweifelsohne die Lackierung vor der Verlegung. Aber auch wer Wert darauf legt, Schienen, Schwellen und Schotter mit unterschiedlichen Rostfarbtönen zu gestalten, sollte über ein Rosten vor der Verlegung und vor dem Einschottern nachdenken, denn mit hoher Wahrscheinlichkeit läuft beim Rosten nach dem Schottern auch Farbe über den Schotter. Wem das nichts ausmacht oder wer das sogar besonders schätzt (auch beim Vorbild läuft der Rost der Schienen auch auf den Schotter, jedenfalls direkt an den Schienen), kann es sich etwas einfacher machen, die Schienen erst verlegen und schottern und dann alles zusammen rosten. Ich selbst habe mich für die komplizierte Variante entschieden und werde die Schienen erst rosten, dann verlegen und schottern und dann noch einmal alles nachbearbeiten (Finish).


3. Farben

Welche Farben kommen denn zum Bemalen in Frage?

3.A. – Acrylfarben:

Recht beliebt scheinen bei vielen Modellbahnern die Acrylfarben von Revell, Humbrol oder Gunze Sangyo zu sein. Die Farbtöne, die am häufigsten erwähnt wurden, sind:

  • „Rost matt“: Revell Nr. 83 = Humbrol Nr. 113 = Gunze Sangyo Nr. 344
  • „Lederbraun“: Revell Nr. 84 / Humbrol -- / Gunze --
  • „Erdfarbe matt“: Revell Nr. 87 = Humbrol Nr. 29 = Gunze Sangyo Nr. 72

[Hinweis: Falls sich jemand die Mühe machen sollte, alte Threads aus dem 1zu160-Forum selbst durchzurecherchieren, sei darauf hingewiesen, dass die dort ebenfalls gelegentlich genannten Farben „Revell Nr. 29“ und „Revell 113“ Fehlbezeichnungen sind, tatsächlich handelt es sich um die Typen „Humbrol Nr. 29“ (entspricht Revell Nr. 87) und „Humbrol Nr. 113“ (entspricht Revell Nr. 83) – dies klärt sich in einigen (aber nicht allen!) Threads im Laufe der Zeit auf!]

Häufig werden diese Farbtöne auch mehr oder minder wild miteinander gemischt (vielen ist bspw. die Revell-Farbe „Rost“ etwas zu rötlich und sie wird mit „Schwarz Matt“ etwas abgedunkelt; vorgeschlagen wurde auch die Mischung von Revell „Rost“ (Nr. 83) mit Revell „dunkelbraun“ (Farbnummer ist leider unklar, es gibt von Revell diverse Brauntöne) im Verhältnis 1:1). Auch ein „Ziegelrot matt“: Revell Nr. 37 = Humbrol Nr. 70 wurde schon gesichtet, soll aber dann doch recht rot gewesen sein…

Im Ergebnis gilt wie schon zu Anfang gesagt: Entscheidend ist, dass die Farbmischung dem Erbauer selbst gefällt, jeder kann also hier nach seinem Gefühl mischen, bis der Farbton „richtig“ ist.

Wer will, kann natürlich auch seine ganz eigene Farbe herstellen. Dafür gibt es z.B. im Künstlerbedarf Farbpigmente (Quelle: Kremer-Pigmente), die man in Acrylfarbe – ebenfalls im Künstlerbedarf in verschiedensten Zähigkeitsstufen erhältlich – einrührt.


3.B. – Plakafarben:

Gern genommen werden auch die schon aus Kindertagen bekannten Plakafarben, die Farbtöne der Wahl scheinen hier

  • Plaka 50 und
  • Plaka 55

zu sein. Plakafarben sind wasserlöslich und leicht zu verarbeiten und können bei Nichtgefallen einfach wieder abgewaschen werden. Gleichzeitig sind sie bereits dickflüssig genug, um die Schienenflanken ausreichend zu decken. Im Ergebnis gut geeignete Farben.

 

3.C. – Wasserfarben:

Auch die ebenfalls eher für Kinder gedachten Wasserfarben sind – wie der Name schon sagt – wasserlöslich und damit sehr unproblematisch zu verarbeiten. Im Gegensatz zu Plakafarben sind sie allerdings recht dünn, wodurch das Abdecken der metallenen Schienenflanken eher schwieriger wird. Außerdem werden Wasserfarben normalerweise nur in sehr kleinen Portionen in den bekannten Farbkästen geliefert, was das Mischen und ein großflächiges Anmalen etwas erschwert. Farbtipp für die, die es trotzdem versuchen wollen: mit rotbraun, braun und ocker lässt sich ein schöner Rostton mischen.



3.D. – Dispersions-/Abtönfarben:

Eine Alternative zu den eher dünnen Wasserfarben sind handelsübliche Dispersions- bzw. Abtönfarben aus dem Baumarkt, die man auch beim Tapezieren der Wohnung verwendet. Was den Farbton angeht, ist auch hier wieder der Künstler in jedermann selber gefragt. Vorschläge aus dem Forum reichen von

  • erdfarben umbra mit fuchsrot
  • 60% umbra, 10% schwarz, 5% rot, 25% Wasser

Die Benutzung von Dispersionsfarbe gegenüber Acrylfarben hat zwei Vorteile:

  • Zum einen sind Dispersionsfarben preiswerter als Acrylfarben (obwohl man fairerweise sagen muss, dass die Kosten von Farben zur Schienen“rostung“ gegenüber den sonstigen Kosten im Bereich der Modellbahn eher vernachlässigbar sind).
  • Zum anderen kann man alles wieder mit Wasser wegwischen, wenn man zu der Überzeugung kommen sollte, dass der Künstler in einem noch nicht die nötige Reife erlangt hat…



3.E. Trockenfarben / “Puderfarben” / gemahlene Künstlerkreide

Viele benutzen für das endgültige „Finish“ – d.h. für die Gestaltung von fertig verlegten Schienen und Schotter (nicht also für die eigentliche Schienenrostung) – Trockenfarben. Trockenfarben sind nichts anderes als feinste Farbpigmente, ähnlich fein wie Staub oder Puder (daher auch der entsprechende Name…).

Da Trockenfarben nur noch zum Finishing benutzt werden, sollten sie sparsam eingesetzt werden. Auch hier werden von einigen Modellbauern Schienen und Schwellen mit verschiedenen Trockenfarben versehen und manche wechseln sogar im Bereich des Schotters zwischen verschiedenen Farben, um durch so geschaffene Farbwechsel Eintönigkeit zu vermeiden. Auch hier gilt natürlich, dass die Schönheit im Auge des Betrachters liegt: Vielleicht willst Du ja gerade eine nagelneue Neubaustrecke gestalten, bei der alles noch fast „porentief rein“ ist – da wären wilde Farbwechsel wahrscheinlich nicht so passend…

Wo gibt es diese Trockenfarben? Oft genannt werden hier Farben von „Rainershagener Naturals“ (Farbvarianten "Alter Rost" und "Bremsstaub"), Pigmente von „Kremer Pigmente“ (hier die Eisenoxyde, meist braun, teilweise noch rot bis gelblich) oder die Pulverfarben von „Aho-Mike“. Wer sich Trockenfarben selbst herstellen will, kann auch einfach Künstlerkreide aus dem Künstlerbedarf mit feinem Schleifpapier abschleifen oder auf andere Weise klein mahlen – es muss nur extrem fein wie Staub werden.


4. Techniken und Methoden des Farbauftrags

Gut, jetzt weiß ich, „was“ für Farben es gibt – und „wie“ kriege ich jetzt die Farbe auf die Schienen (und/oder die Schwellen)? Mir bekannt sind drei Methoden:
  • Airbrush
  • „Bemalen“ (Lackieren) mit verschiedenen Farbsorten
  • Trockenfarben
  • Kombinationen aus den oben genannten Methoden.


4.A. – Airbrush

So, zu diesem Punkt kann ich leider nicht allzu viel beitragen. Gebrusht wird wohl mit Acrylfarben (siehe oben 3.A.), ich selber verfüge über keine Airbrush-Pistole und habe auch noch nie mit einer gearbeitet, kann daher keine eigenen Erfahrungen beisteuern. Was ich so zum Thema gelesen habe, ist, dass einige damit ganz gute Erfahrungen gemacht zu haben scheinen, andere aber Airbrush als zu „industriell“ aussehend ablehnen. Ich selber halte es vor allem für zu aufwendig, zumal es andere, wesentlich leichter handhabbare Methoden gibt – nämlich die im folgenden dargestellten.

 

4.B. – „Bemalen“ (Lackieren) mit verschiedenen Farbsorten

Die „klassische“ Methode dürfte es wohl sein, sich einen Pinsel zu schnappen und damit Schienen und Schwellen anzumalen. Dabei benutzen einige offensichtlich zwei unterschiedliche Farbtöne für Schienstränge und Schwellen. Das ist durchaus nachvollziehbar, denn zunächst rosten ja nur einmal die Schienenstränge und die Schienenbefestigungen (Kleineisen) selbst und der Rost wird dann durch Regenwasser oder als Flugrost durch den Wind in den Bereich der Schwellen getragen.

Die Methoden des Farbauftrags:

Die Schienenflanken und die Kleineisennachbildungen mit einem weichen (Flach-)Borstenpinsel anmalen, dann am besten die noch feuchte Farbe mit einem Lappen wieder von den Schienenköpfen abreiben. Das Gleisbett ebenfalls mit einem weichen Borstenpinsel (gegebenenfalls in einer anderen Farbe, s.o.) anmalen - die Farbmischung sollte dabei so flüssig sein, dass sie zwar einerseits noch deckt, andererseits aber die Maserung der Holzschienen nicht zuschmiert.

Bei Weichen wird man – wie bei allen anderen Farben auch – deutlich vorsichtiger mit einem feinen Pinsel vorgehen müssen, um nichts von der empfindlichen Weichenmechanik (Zungen und Gelenke) zu verkleben. Hier im Zweifel lieber etwas weniger Farbe nehmen.

Manche bringen nach dem Schottern noch einen zweiten Farbauftrag an – dann aber lasierend mit extrem dünner Farbe, abhängig vom Schotter, oder zur partiellen farblichen Betonung an manchen Stellen mit einem kleinen Haarpinsel und ebenfalls stark verdünnter schwarzer Farbe.

Noch ein Tipp zu den Betonschwellengleisen von Peco: Um den Plastikglanz dieser Gleise zu beseitigen, zieht man einfach locker einen Glasfaserradierer (erhältlich z.B. bei Conrad) über die Betonschwellen, ein leichtes Drüberziehen reicht in aller Regel. Und auch den Betonschwellen steht ein ganz leichter Rostton ganz gut.

 

4.C. – Aufbringen von Trockenfarben / “Puderfarben”

Trockenfarben werden wie Puder mit einem Pinsel einfach trocken eingebürstet, der überschüssige Staub wird dann weggesaugt. Aufgrund ihrer geringen Größe haften die Pigmente an fast allen außer auf extrem glatten Oberflächen. Bei solchen extrem glatten Oberflächen wird daher vor dem Färben mit Pulverfarben ganz dünn Mattlack auf die Oberfläche gesprüht. Allein die rauhe Struktur des Mattlacks reicht dann bereits aus, um den Farbpigmenten genug Halt zu geben. Das ist allerdings in unserem Fall nicht erforderlich, weil an den Schienen und den Schwellen ja bereits eine andere Farbe haftet und der Schotter selbst ohnehin rauh genug ist.

Aufgrund ihrer guten Haftung müssen Trockenfarben in aller Regel auch nicht überlackiert werden – in seltenen Ausnahmefällen wie z.B. bei Objekten, die häufiger mit Fingern in Kontakt kommen, kann ein sehr dünner Überzug mit mattem Sprühlack hilfreich sein. Für unseren Anwendungsbereich sehe ich allerdings keine Notwendigkeit dafür.

Trockenfarben sind auch gegen Wasser empfindlich, sie bilden dann – weil die einzelnen Pigmente dann „zusammenklumpen“ dunkle Flecke. Nun, Wasser hat auf einer Modellbahn ohnehin nichts zu suchen – und wer im ersten Schritt ohnehin mit wasserlöslichen Farben gearbeitet hat, für den dürfte der Aspekt „vorsichtiger Umgang mit Wasser nach dem Anmalen“ auch nicht neu sein…

Zum Schluss noch ein paar


5. Quellen und weiterführende Links:


Forum „1zu160“ (_die_ Seite zum Thema "Spur N"):

http://www.1zu160.net


Modellskipper (interessante Seite mit ziemlich vielen guten Tipps):


http://www.modellskipper.de/


ebenfalls interessant:


http://miniatures.de/german.html#Modellbau (Schwerpunkt Military Miniatures)


Acrylfarben:

• Revell: www.revell.de (Farbtabelle Revell)

• Gunze Sangyo (Farbtabelle Gunze)

• Humbrol (Farbtabelle Humbrol)

Übersicht verschiedener Farbpaletten

• Vergleichende Farbtabelle: www.modellbau-world.de/Farbtabelle.pdf


Pulverfarben:

http://www.aho-Modellbau.de

http://www.fohrmann.com/d/shop/art/3364.htm

http://www.kremer-pigmente.de/

• RAINERSHAGENER Naturals
Grasshoffstrasse 40
32425 Minden
0571 42464 Fax 0571 62442

 

So, ich hoffe, hiermit einige der meistgestellten Fragen richtig beantwortet und damit einigen von Euch weitergeholfen zu haben – für Kritik und Anregungen bin ich selbstverständlich dankbar…

Mathias

Status 2006-11-05 - © 2006 Mathias Collet